Online-Seminare für Multiplikatoren der Spracharbeit
Vom 30. Oktober bis 9. November fanden Online-Seminare für Multiplikatoren der Spracharbeit gleich zu drei Feldern statt: zur Spracharbeit mit Kindern im Vorschulalter, mit Schulkindern und Jugendlichen sowie mit Erwachsenen. Zu den wichtigsten Zielen der Seminare gehörte es, sich Kenntnisse in deutscher Sprache und in Methodik des Deutschunterrichts anzueignen, aber auch die gesamtkulturellen und beruflichen Kompetenzen in Bezug auf die Arbeit in den ethnokulturellen und Sprach- klubs zu vervollkommnen.
Um den Unterricht zu erleichtern und die Mängel des Online- Formats zu kompensieren, wurden alle Unterrichtsstunden auf Video aufgezeichnet und das Material dazu per Post verschickt. Außerdem hatten die Referenten bei der Auswahl des Materials darauf geachtet, dass es die Teilnehmer auch für ihre eigenen Fernlehrgänge und Internetseminare verwenden können.
Für die Seminare hatte man Referenten des Goethe-Instituts gewonnen, die in den modernen Methoden für den Deutsch- unterricht firm sind. Sie hatten Material für Landeskunde, Geschichte, Kultur und russlanddeutsche Literatur zusam- mengestellt und für jede Altersgruppe angepasst. Mit neuen Formaten wie interaktiven Vorlesungen, Präsentationen, On- line-Spielen, Wissensspielen und Interviews wahrten die Re- ferenten die Balance zwischen theoretischen und praktischen Seminarabschnitten.
„In der Vorschulausbildung werden viele spielerische und aufmunternde Stimuli in Russland und Deutschland glei- chermaßen eingesetzt,“ stellte Brigitte Handler fest. „In Deutschland aber wird seit zehn Jahren den Interessen der Kinder mehr Aufmerksamkeit gewidmet, und sie werden in Prozesse und Entscheidungen miteinbezogen. Kinder inDeutschland entscheiden, was und wieviel sie essen wollen, welche Spiele sie spielen und was sie malen wollen. Diese Entscheidung trifft nicht der Pädagoge für das Kind. In Russ- land hält man sich bei der Arbeit mit Vorschulkindern stärker an den zeitlichen Rahmen, und die Lernthemen werden von den Pädagogen vorgegeben.“
Sabina Schmakowa (Moskau, Russland), Journalistin